Das Spiel von Licht und Form
Einzelausstellung – Softpastell auf Papier
Grasbrunn, 7 April - 27 Juni 2025
Licht, Form und Farbe dienen in dieser Ausstellung nicht der bloßen Abbildung, sondern werden zu Mitteln der Übersetzung innerer Empfindungen. Die Werke zeigen Landschaften, florale Motive und architektonische Elemente – doch mehr noch: Sie werden zu Trägern von Atmosphäre und Stimmungen.
Durch bewusste Reduktion, stilisierte Formen und eine intuitive Farbwahl entstehen Bilder, die Stille, Erinnerung oder Staunen in sichtbare Strukturen überführen. Einige Kompositionen leben von kräftigen Kontrasten, andere wirken zart und beinahe flüchtig – stets getragen vom Wunsch, das Unsichtbare spürbar zu machen.
Im Zentrum steht das Medium Softpastell – überraschend leuchtkräftig, tiefgründig und ausdrucksstark. Es ermöglicht eine unmittelbare und zugleich feinsinnige Auseinandersetzung mit der Welt, wie sie im Inneren empfunden wird.
Serie: Toskanische Geometrie
Softpastell auf Papier · München · 2024
Diese Serie reduziert die toskanische Landschaft auf ihre grundlegendsten Formen. In einem klaren, grafisch anmutenden Stil untersucht sie das Gleichgewicht zwischen Natur und Architektur: Hügel, Zypressen und Landhäuser werden zu abstrahierten Kompositionen.
Die Werke leben von Wiederholung und Reduktion. Organische Baumformen treffen auf präzise Gebäudekonturen, erdige Farbtöne stehen im Kontrast zu intensivem Himmelsblau.
Nicht Tiefe oder Perspektive stehen im Vordergrund, sondern Fläche, Proportion und Form. Die Landschaft wird zur Bühne für Rhythmus und Balance.
Serie: Marokkanische Sonne
Softpastell auf Papier · München · 2025
Diese Serie entstand aus Eindrücken einer Reise durch Marokko – ein Land, in dem das Licht alles prägt. Die grelle Helligkeit der Sonne, tiefe Schatten und vom Licht geformte Flächen verleihen der Landschaft eine fast surreale Klarheit.
Nicht das Detail stand für mich im Vordergrund, sondern die Atmosphäre: die flirrende Mittagshitze, vibrierende Farben und die Weite zwischen Licht und Stille.
Mit starken Kontrasten, reduzierten Formen und leuchtenden Farbtönen übersetze ich dieses Erleben in Farbe und Fläche – nicht als Abbild, sondern als Empfindung.
Serie: Winterlicht
Softpastell auf Papier · München · 2025
Diese Serie zeigt die ruhige Seite des alpinen Winters. Ein Bild fängt das warme Alpenglühen über einer Bergkapelle ein, ein anderes die helle Freude verschneiter Hänge.
Beide Motive machen den Winter zu einer Jahreszeit voller Licht, Stille und besonderer Stimmung – fernab gängiger Vorstellungen von Kälte.
Serie: Zwischen den Jahreszeiten
Softpastell auf Papier · München · 2025
Diese beiden Werke halten den Moment des Übergangs fest. Kahle Bäume, verblasstes Gras und ein sich wandelnder Himmel erzählen von der stillen Veränderung der Natur.
Weiche Farbübergänge und offene Kompositionen laden dazu ein, innezuhalten und den sanften Rhythmus des Wandels bewusst wahrzunehmen.
Serie: Leuchten der Dämmerung
Softpastell auf Papier · München · 2025
Diese kleine Serie widmet sich dem flüchtigen Moment nach Sonnenuntergang – wenn das Licht in Schatten übergeht und Farben für kurze Zeit in voller Intensität aufleuchten.
Komplementäre Farbtöne, starke Kontraste und leuchtende Übergänge prägen die Kompositionen. Es entsteht eine Spannung zwischen Stille und Ausdruckskraft.
Die Softpastelle kommen hier in gesättigter Form zum Einsatz, um emotionale Landschaften zu schaffen, die über das Sichtbare hinausweisen. Diese Bilder sind nicht zurückhaltend – sie glühen.
Sie tragen Wärme, Rätsel und den letzten Atemzug des Tages in sich.
Serie: Stiller Winter
Softpastell auf Papier · München · 2025
Der Winter reduziert die Welt auf ihr Wesentliches – Überflüssiges verschwindet, Kanten werden weicher, die Landschaft löst sich in Licht, Schatten und Form auf. Diese Serie folgt genau diesem Prinzip: reduzierte Kompositionen, eine gedeckte Farbpalette und sanfte Tonabstufungen erzeugen ein Gefühl von Weite und Stille.
Indem die Motive auf ihre Grundelemente zurückgeführt werden, rückt nicht das Detail, sondern die Atmosphäre in den Mittelpunkt. Die Bilder erkunden das Zusammenspiel von Nebel, Schnee und Schweigen – und laden ein in eine Welt, in der die Zeit langsamer vergeht, Geräusche gedämpft sind und die Natur in ihrem stillsten Zustand erscheint: unberührt, ruhig und weit.
Serie: Blühend in Farbe
Softpastell auf Papier · München · 2024
Diese farbenfrohe Serie widmet sich der lebendigen Erscheinung des Sonnenhuts – auch bekannt als Echinacea – und reduziert seine charakteristische Form auf grafische, stilisierte Kompositionen.
Besonders inspirierend war die ungewöhnliche Haltung der Blütenblätter, die sich sanft nach unten neigen – als würden sie sich zur Erde verbeugen.
Jedes Werk stellt eine Farbvariante in den Mittelpunkt – Gelb, Rot, Violett – und kombiniert sie mit kontrastreichen Hintergründen, um die Leuchtkraft zu verstärken.
Klare schwarze Linien strukturieren die Bildfläche, schaffen Rhythmus und betonen die Eigenart der Formen. Die flächige Farbgebung bringt Direktheit, während die reduzierte Darstellung Raum für eigene Interpretationen lässt.
Entstanden an einem sonnigen Tag, an dem gelbe Blüten vor blauem Himmel leuchteten, ist diese Serie eine Hommage an die Energie des Sommers – und an die stille Schönheit des Ungewöhnlichen.
Serie: Rhythmus unter der andalusischen Sonne
Softpastell auf Papier · Plein Air in Sevilla · März 2025
Diese Serie zeigt Plätze und Innenhöfe Sevillas in ihrer stillen, klaren Präsenz: sonnenbeschienene Fassaden, tiefe Schatten und der ruhige Rhythmus der Orangenbäume, die die Stadt säumen.
Entstanden im Freien während des frühen Frühlings, fangen die Werke einen besonderen Moment ein – die Bäume blühen noch nicht und tragen keine Früchte. Ihre skulpturalen Formen stehen im Mittelpunkt und strahlen Ruhe und Struktur aus.
Der Kontrast zwischen dem satten Grün des Laubs und den warmen Ockertönen der Architektur erzeugt Spannung – nicht durch Komplementärfarben, sondern durch Materialwirkung und Präsenz. Natur und Architektur, Rundung und Linie, Schatten und Fläche stehen in einem ausgewogenen Verhältnis.
Auf dekorative Details wurde bewusst verzichtet. Stattdessen rücken klare Strukturen, wiederkehrende Formen und das Zusammenspiel von Licht und Schatten in den Fokus. So entsteht Atmosphäre statt Abbild – Empfinden statt Exaktheit.
Die Baumformen wiederholen sich wie ein ruhiges Echo, das Licht wird zur Form. In der Reduktion entsteht Ausdruck: Diese Arbeiten sind eine stille, visuelle Erinnerung an Sevilla – ein Ort, an dem Struktur und Stille in Einklang treten.
Serie: Cádiz in Licht und Bewegung
Softpastell auf Papier · Plein Air in Cádiz · März 2025
Diese Serie ist eine Reaktion auf den Rhythmus von Meer und Himmel an der Küste von Cádiz. Vor Ort entstanden, fangen die Arbeiten das wechselhafte Zusammenspiel von Licht, Wasser und Architektur ein – geprägt vom unmittelbaren Erleben des Freilichtmalens und inspiriert von den atmosphärischen Meereslandschaften Claude Monets.
Jedes Werk konzentriert sich auf das Wesentliche: Formen lösen sich im Licht auf, Details weichen zugunsten von Textur. Die Pastellstriche beschreiben nicht – sie rufen Stimmungen hervor. Es entstehen flirrende Flächen, in denen Wind, Sonne und das Salz der Luft fast spürbar werden.
Die Geste des Zeichnens wird zur Sprache der Bewegung: Der Himmel zeigt Linien des Windes, das Wasser tanzt in Blau und Weiß, und die Gebäude treten zurück – zugunsten der Atmosphäre, die sie umgibt.
Diese Serie erzählt nicht von einem Ort, sondern von einem Empfinden – vom Erleben eines Moments, in dem nichts festgelegt ist und alles aus Licht zu bestehen scheint.
Rhythmus der Pinenallee
Softpastell auf Papier · München · 2025
Eine Reihe mediterraner Pinien bildet ein wiederkehrendes Muster aus Stämmen und Schatten. Jede Form scheint die nächste sanft zu spiegeln. Die schlanken Bäume strecken sich nach oben, ihre flachen Kronen werfen kühle, blau getönte Schatten auf den sonnenwarmen Boden.
Die Komposition lebt von Vertikalität und Wiederholung. Der Weg durch die Allee wird zur stillen Melodie – ruhig, meditativ, fast musikalisch.
Der Kontrast zwischen warmem Ocker und kühlem Blau betont nicht nur die Formen, sondern verstärkt auch die besondere Atmosphäre dieses Ortes – zugleich geordnet und träumerisch.
In blauen Tönen
Softpastell auf Papier · München · 2024
Diese Arbeit entfaltet sich in einem Spektrum aus kühlem Blau und sanftem Lavendel. Zypressen stehen wie stille Wächter in einer gestaffelten Hügellandschaft. Die Perspektive führt das Auge in weichen Wellen durch das Bild – jede Baumform eine leise Wiederholung der vorherigen.
Schatten fließen in farbige Flächen, die Komposition wird zur Studie in Tonalität und Gleichgewicht. Die durchgängige Farbwahl verbindet das Motiv zu einer stillen, atmenden Landschaft – durchdrungen von Licht und einem Hauch von Fernweh.
Frühlingsgefühle in Neuburg an der Donau
Softpastell auf Papier · München · 2025
Dieses Werk fängt die ersten Frühlingsgefühle in Neuburg an der Donau ein – ein stiller Moment, durchdrungen von Wärme und Klarheit. Ein historischer Turm mit rotem Ziegeldach erhebt sich sanft hinter einem abfallenden Gartenhang, wo goldgelbe Sträucher im ersten kräftigen Licht der Saison aufleuchten.
Die Komposition spielt mit Diagonalen und weichen Linien – der Blick wird vom Vordergrund zum Turm geführt, von erdigen Grüntönen zu leuchtendem Gelb, von sanften Schatten in den offenen Himmel.
Im Hintergrund stehen kahle Bäume noch im Winterkleid, und doch ist alles von einem leisen Versprechen des Aufbruchs umgeben.
Die Farben sind zurückhaltend, aber gezielt eingesetzt: Warme Töne von Laub und Dach kontrastieren mit dem kühlen Blau des Himmels. Sanfte Verläufe und weiche Texturen erzeugen eine Atmosphäre der Ruhe und Erwartung.
Es ist kein lauter Frühling – sondern einer, der sich still entfaltet, voller Präsenz und Leichtigkeit.
Diptychon: Tegernsee
Softpastell auf Papier · München · 2025
Dieses Diptychon hält zwei flüchtige Eindrücke vom Tegernsee fest – ruhig, weit und in sommerliches Licht getaucht. Sanfte Hügel und rhythmisch gesetzte Bäume lenken den Blick zum tiefblauen Wasser, das den Himmel spiegelt und der Komposition eine stille Verankerung verleiht.
Obwohl die Szenen in ihrer Form nahezu identisch sind, entsteht durch Farbgebung und Atmosphäre eine feine Spannung: Die eine Seite wirkt kühler, zurückhaltend, fast nachdenklich – die andere leuchtet in sattem Gelb, voller Wärme und Bewegung.
Gemeinsam spiegeln sie die doppelte Natur eines Sommertages: still und lebendig, hell und ruhig zugleich. Die sich wiederholenden Bäume wirken wie Noten einer Melodie und verbinden beide Momente zu einem harmonischen Bildrhythmus.